Architektur und Technik: Ein Neubau ohne Heizung und Klimaanlage - wie geht das?

Hamburg baut, und das sehr viel – dabei steht momentan die Elbphilharmonie, welche mittlerweile eher schlechte als rechte Schlagzeilen erhält, im Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Doch neben diesem umstrittenen Bau erstrahlt ein ganz neues, gut durchdachtes Projekt – Die Ericusspitze, dem Verlagsneubau „Der Spiegel“.

„Umweltzeichen Gold“

Was dieses Projekt so besonders macht ist, dass es schon vor Vollendung mit dem begehrten Umweltzeichen Gold“ ausgezeichnet wurde. Dies ist eine Auszeichnung , die die HafenCity-Planung für grünes Bauen vergibt. Denn nicht nur architektonisch überzeugt das 13 Geschoss hohe Gebäude mit der gläsernen Fassade und dem zum verweilen einladende und durch alles Stockwerke schießende Atrium, auch technisch steht der Neubau dem Green-Building-Konzept in nichts nach.

Keine Heizung und Klimaanlage

Weder Heizung noch Klimaanlage werden in diesem Gebäude zufinden sein. Für ein behagliches Raumklima sorgen in jedem Büro Heiz- und Kühlsegel an den Decken und eine Betonkernaktivierung im Bodenbereich, welche durch eine Geothermie-Anlage mit Wärme versorgt werden soll. Ein integrierter Sonnenschutz an der Fassade soll unangenehme Sonneneinstrahlung verhindern. Ein weiterer Clou ist, dass bei diesem Energiekonzept die Fenster in jedem Büro individuell geöffnet werden können.

Im Innern wird das Gebäude durch das mit Glas überdachte Atrium, offenen Gängen und Treppen mit Licht durchflutet sein. Durch meist verschiebbare Wände wird eine flexible Raumgestaltung möglich.

Außen werden die Ziegelsteinpassagen der zwei Sockelgeschosse den Glaspalast mit Leichtigkeit tragen. Großzügige Terrassen, Treppen und Plätze werden den Komplex umschließen. So wird das Innere mit dem Außengelände verbunden, denn die Ausstattung wird sowohl Innen als auch Außen mit dem selben farblichen Konzept ausgestattet sein. Das Parkempfinden kann so optisch in die Büroräume geholt werden und lädt somit zum entspannten Arbeiten ein.

Prüfung nach zwei Jahren

Zwei Jahre nach Inbetriebnahme des Neubaus, wird überprüft, ob die in der Planung vorgenommen technischen Installationen zur Gebäudetechnik funktionieren, erst dann wird entschieden, ob das Verlagshaus „Der Spiegel“ das „Umweltzeichen Gold“ behalten darf.

Man darf also gespannt sein, wie sich dieses Energiekonzept nach zwei Jahren bewährt hat und wie sich der Betrieb des Gebäudes auf Seiten des Facility Management entwicklelt hat. Man weiß ja wie schwierig es sein kann, neue Konzepte in der Architektur und in der Gebäudetechnik dann im Betrieb mit dem individuellen Nutzerverhalten abzustimmen und bei Bedarf anzupassen.

Weiterführende Links:

Webseite der Spiegelgruppe:
http://www.spiegelgruppe.de

Webseite WES & Partner (Quelle Bilder)
http://www.wesup.de/hamb08011.html

Webseite HafenCity Hamburg:
http://www.hafencity.com

6 Kommentare:

  1. So gaaanz ohne Heizung und Klimatechnik? Na ich weiß nicht. Bei sowas wär ich immer ein bischen zurückhaltender und würde die Kinderkrankheiten ganz egoistisch und bequem zurückgelehnt von anderen aussitzen lasse und greife auf bewährte Technik zurück. Mit unserem Ansprechpartner sind wir da auch sehr zufrieden: ruetgers.com/de/kaelte-klimatechnik.html. Aber auf der anderen seite kann ich antürlich auch verstehen, dass man neue Technologien vorantreiben möchte. Irgendwer muss das ja machen ;-)

    Herzlichst Simone

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  2. Das Konzept hört sich auf jeden Fall interessant an. Ich kann mir nur nicht ganz vorstellen, wie die Wärmeversorgung funktionieren soll. Wenn es wirklich so funktioniert wie beschrieben, wäre das nicht schlecht.

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  3. Ach was, das ist sehr interessant. Kann mir zwar iwie auch noch nicht richtig vorstellen wie das funktionieren soll, aber das ist ja klasse. Wir entwickeln uns tatsächlich immer und immer weiter :)

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  4. Super Idee, halte ich für sehr nachhaltig ! Hoffentlich wird sich dieses Thema in Zukunft wirklich durchsetzen !

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  5. Wirklich interessant! Das neue Verlagshaus des Spiegels müsste ja mittlerweile stehen, oder? Wäre mal interessant, hier ein paar Erfahrungswerte der Mitarbeiter zu bekommen - gerade bei diesem KALTEN Sommer...

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  6. Ein interessanter Artikel! Ob Sie bei diesen Temperaturen schon zum Einsatz kam? Ich glaube fast nicht.

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